DENIOS leistet Beitrag zur Flugsicherheit in Katar – Notrutschen werden auf dem Doha International Airport unter extremen Temperaturschwankungen getestet.
Gut, dass es sie gibt; noch besser, wenn man sie nicht braucht: Notrutschen in modernen Verkehrsflugzeugen. Sie bleiben für die meisten Passagiere unsichtbar, da sie – zum Glück – nur selten zum Einsatz kommen.
Je nach Flugzeugtyp sind die Notrutschen im unteren Türbereich oder unterhalb im Flugzeugrumpf verstaut. Wie das Flugzeug selbst, werden sie dabei extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Von Starts und Landungen auf heißen Wüstenflughäfen, bis hin zu extremen Minustemperaturen bei einer Flughöhe von bis zu 15.000 Meter. Umso wichtiger ist es, dass die Notrutschen unter realistischen Bedingungen getestet werden. Zu diesem Zweck hat Qatar Airways bei der ostwestfälischen DENIOS AG eine Klimakammer beauftragt, um die Notrutschen der eigenen Luftflotte während der jährlich durchgeführten Funktionstests einer Temperaturschwankung von 80 K auszusetzen. Die Temperaturspanne der Testumgebung reicht von -20° C bis +60° C. Durch Druckluft werden die Notrutschen im Notfall explosionsartig aufgeblasen. Damit wird überprüft, ob sich die Notrutschen im vorgesehenen Zeitfenster aufblasen. Bevor dieser Test durchgeführt wird, kommen die Notrutschen in die Klimakammer, um kurz hintereinander beiden Extremtemperaturen ausgesetzt zu werden. Erst dann erfolgt der Funktionstest.
Die von DENIOS konstruierte und gebaute Klimakammer hat eine Grundfläche von ca. 8 qm. In ihr werden die Notrutschen erst auf +60° C erwärmt, dann auf -20° C abgekühlt. Um dieses extreme Spektrum abbilden zu können, verwendet DENIOS nur Isolierungsmaterialien mit hohem Dämmwert. Die Hochleistungsklimaanlage besteht aus einer Inneneinheit und dem außenliegenden Kompressor, der wegen der Innenaufstellung und zur Reduzierung der Lautstärkeentwicklung gekapselt ist. Ebenfalls auf dem Dach der Anlage ist der Verdampfer platziert. Als Türfeststellanlage sind bei geöffneter Kammer Haltemagnete vorgesehen. Da bei einer Abkühlung auf -20° C die Türen zufrieren würden, ist im Türrahmen eine separate Heizung verbaut. Im Inneren sorgen Temperaturfühler für ausreichend Messdaten, um die Kammer gleichmäßig zu temperieren. Die Steuerungssoftware befindet sich im außen liegenden Schaltschrank. Zusätzliche Ausstattungsdetails sind die LED-Beleuchtung und die Druckentlastungsklappe in der Decke der Klimakammer, falls eine der Notrutschen während des Temperiervorgangs ungewollt ausgelöst wird.
Mit dieser Klimakammer, die extreme Temperaturbereiche abzubilden vermag, hat die DENIOS AG einmal mehr ihre weltweite Kompetenz im Bereich Thermotechnologie unter Beweis gestellt. Die Thermokammer kommt nun auch am persischen Golf zum Einsatz und trägt dort ein Stück weit zur Flugsicherheit bei. Bei der Konzeption und Umsetzung dieses Projektes konnte die DENIOS AG auf ihre jahrzehntelange Erfahrung aus dem Bereich Wärme- und Klimatechnik sowie Brand- und Explosionsschutz zurückgreifen. Begleitet und koordiniert wurde der Auftrag von der Firma Franke Care System Middle East, die mit ihrer Niederlassung in Doha/Katar über die notwendigen Kontakte in die Region und die Erfahrung in der Umsetzung von Projekten im Nahen Osten verfügt.
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